Dokumentarfilme

DIE AUPAIR-OMAS

2012
ein Film von Claudia Richarz

Eine Produktion von LICHTBLICK FILM
Im Auftrag des WDR
für ARD Exclusiv & Menschen Hautnah

HD, Digibeta / 29 Min & 44 Min / Stereo / Farbe

SYNOPSIS
Nach dem „Fräulein-Wunder“ hat Deutschland einen neuen Export-Schlager:
„Au-pair Omas“. Immer mehr Familien aus dem Ausland suchen deutsche Frauen gehobenen Alters als Kinderbetreuerinnen und Ersatz-Omas. Ihre Lebenserfahrung, Gelassenheit und Effizienz ist gefragt. Nicht selten wünschen die Gasteltern, dass
ihre Kinder von der Au-pair Oma Deutsch lernen. Und wenn sie dann noch deutsche Weihnachtsplätzchen backen können, ist das Familienglück perfekt.
Immer mehr Frauen, deren Kinder aus dem Haus sind und die selbst das Rentenalter erreicht haben, wollen sich nicht zum alten Eisen zählen und suchen nach einer neuen Aufgabe. Für sie ist ein Auslandsaufenthalt als Au-pair Oma besonders reizvoll. Aber eine gewisse Flexibilität und Belastbarkeit muss man schon mitbringen. Denn die Umstellung auf die neue Umgebung, auf die ungewohnte Sprache und auf ganz andere Lebensgewohnheiten ist alles andere als einfach...

Hannelore Bieneck (66) aus Bremerhaven ist seit vier Jahren pensioniert. Das Rentnerdasein füllt sie nicht aus. Sie will sich noch einmal einer echten Heraus-forderung stellen und ihrer alten Sehnsucht nachgeben: einmal Großmutter sein. Denn Hannelore ist Single und hat keine eigenen Kinder. Anfang August 2011 beginnt ihr neuer Lebensabschnitt: ein einjähriger Aufenthalt in der französischsprachigen Schweiz bei einer Familie mit drei Söhnen von vier bis neun Jahren. Mit ihrem eigenen kleinen Auto reist sie 1300 km in die Schweizer Alpen, in das kleine Dorf Evionnaz.
Im Gepäck: die Nähmaschine und Backformen sowie Langlaufski und Schlittschuhe.
Doch an Wintersport ist vorerst kaum zu denken. Da beide Eltern berufstätig sind, muss Hannelore neben der Kinderbetreuung noch den ganzen Haushalt der fünfköpfigen Familie versorgen. Das geruhsame Rentnerleben ist damit fürs erste passé. Nebenher soll sie den drei Jungs noch Deutsch beibringen. Hannelore reibt sich auch an den eigenwilligen Essgewohnheiten und liberalen Erziehungsmethoden der Gasteltern. Doch sie schließt die drei Buben in ihr Herz und läuft zu großer Form auf, nicht nur beim Kuchenbacken sondern auch beim Schlittenfahren und Schlagzeug-Üben.

Marlies Brand (71) aus Solingen hat vier Kinder und sechs Enkelkinder, die eigentlich alle nicht ohne sie auskommen können. Als Marlies aber von Granny Aupair erfährt, packt sie die Abenteuerlust. Sie will noch einmal alleine los, und zwar nach Afrika, ein Kontinent, der sie seit jeher fasziniert. Ihr Plan stößt bei ihren Töchtern nicht gerade auf Begeisterung. Warum will sie sich in Afrika um die Kinder fremder Menschen kümmern, wo sie doch in Solingen als Betreuerin der Enkel so wertvoll ist?
Aber Marlies lässt sich nicht beirren: Sie zieht für ein halbes Jahr nach Uganda zur Familie Fehr. Clemens Fehr ist gebürtiger Deutscher und exportiert ökologisch angebaute Vanille und Kakao. Seine Frau Corinne ist Kongolesin. Das Ehepaar hat drei Kinder, zwei zehnjährige Zwillings-Mädchen und einen achtjährigen Sohn. Die neue Granny soll vor allem Deutsch mit den Kindern sprechen und auch ein bisschen deutsche Hausaufgaben-Disziplin vermitteln, was Marlies konsequent durchzieht.
Um so mehr, da der Haushalt sie in keiner Weise beansprucht. Er wird von mehreren einheimischen Hilfskräften erledigt. So kann Marlies die einmalige Chance nutzen und abseits ausgetretener Touristenpfade das Alltagsleben in Ostafrika kennenlernen.

TEAM
Buch/Regie: Claudia Richarz
Produzent: Carl-Ludwig Rettinger
Redaktion: Britta Windhoff
Schnitt: Anika Simon
Kamera: Adrian Stähli
Ton: Juri von Krause, Johannes Schmelzer-Ziringer
Sprecher:
Simon Rode
       
AUSSTRAHLUNGEN
31. März 2012 ARD (Exclusiv)
24. Mai 2012 WDR (Menschen Hautnah)